Veranstaltung: | Bundesjugendwerkskonferenz 2018 |
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Tagesordnungspunkt: | 7.b) weitere Anträge |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 13.05.2018, 10:56 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A21NEU: Das Jugendwerk gegen Menschenfeinde
Antragstext
Die Bundesjugendwerkskonferenz möge folgende Resolution beschließen:
Unser gesellschaftliches Klima ist vergiftet. Die große Aufmerksamkeit für die
AfD, die „Identitäre Bewegung“, die "Neue Rechte" und die nationalkonservativen
Tendenzen in Parteien sind Erscheinungsformen dieser veränderten Stimmung in
unserem Land. Rechte Bewegungen und Strukturen verfestigen sich immer weiter und
sie sind bis hinein in die bürgerliche Gesellschaft eingesickert und nun auch
sichtbar geworden.
Die „Neue Rechte“ ist in den 60er Jahren als "Gegenentwurf" zur Neuen Linken,
der Studierendenbewegung von 1968, entstanden. Kennzeichnend für die „Neue
Rechte“ ist ihre Abgrenzung von der als rückwärtsgewandt und
antiintellektualistisch bezeichneten "Alten Rechten". Sie versteht sich als
zukunftsorientierte Elite innerhalb der Rechten sowie als Brücke zur
bürgerschaftlichen Mitte.
Die „Neue Rechte“ verbindet in ihrer Ideologie nationalistische und
menschenfeindliche Vorstellungen mit bürgerlich-konservativen Weltanschauungen.
Dazu zählen die Ablehnung des Individualismus, Parlamentarismus,
gesellschaftlichen Pluralismus, ein Fokus auf nationale Identität und nationales
Selbstwertgefühl und die Neubewertung der deutschen Geschichte. Sie fordert und
fördert Vorstellungen des Sozialdarwinismus, Ethnopluralismus (Apartheid,
Separatismus) und geht von einer anthropologischen Ungleichheit
("Differenzierungslehre") von „Rassen“ und „Völkern“ aus. Die Arbeiterwohlfahrt
und das Jugendwerk der AWO dürfen schon aufgrund ihrer eigenen Geschichte nicht
dabei zusehen, wie die Rechte von Minderheiten beschnitten werden und sich das
gesellschaftliche Klima gegen Schutzsuchende und Andersdenkende richtet.
Aus diesem Grund setzen wir uns intensiv mit den genannten menschenfeindlichen
Gruppierungen und Akteur*innen auseinander. Wir gehen auf Konfrontation und
zeigen konsequent und ausdauernd Flagge mit unserem sozialistischen
Menschenbild.
Wir, die Jugendwerke der AWO, treten rechten und menschenfeindlichen Umtrieben
entschieden entgegen. Wir werden sie bekämpfen, wo immer nötig, um in einer
solidarischen, emanzipierten, akzeptierenden, freien, gleichen, gerechten und
gewaltfreien Welt leben zu können.
Begründung
Die Resolution benötigt keine Begründung.
Kindgerechte Fassung
In unserer Gesellschaft stimmt etwas nicht mehr. Schon lange versuchen einige
Menschen unsere Gesellschaft zu verändern. Sie möchten wieder offen darüber
reden können, warum sie Fremde nicht mögen und sie möchten andere Ansichten und
Meinungen unterdrücken. Sie wollen, dass nur ihre Meinung gehört wird und als
richtig angesehen wird.
Da wir als Jugendwerk der AWO aus der Geschichte wissen, dass es nicht gut ist,
Menschen Rechte wegzunehmen oder sie als weniger wert zu erklären, stellen wir
uns gegen diese Meinung.
Da wir nicht möchten, dass Menschen schlechter behandelt werden, nur weil sie
für manche fremd wirken, helfen wir ihnen. Wir stellen uns hinter sie und
streiten mit den Leuten, die anderen Rechte beschneiden wollen. Wir tun dies,
weil wir an eine bessere Welt glauben, in der alle friedlich miteinander leben
können und in der es gerecht zu geht.
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